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Strufuskreuz

Hier stehst du vor einer Nachbildung des Strufus-Kreuzes. Das Original ist ein steinernes Kreuz, das im Lempetal in einer Senke steht. Das Kreuz wurde mir zu Ehren nach meinem Tod aufgestellt. Heute ist das Kreuz nur schwer zugänglich und steht verborgen inmitten eines Wasserschutzgebietes. Wenn du es dir anschauen möchtest, dann wende dich an den Naturpark Reinhardswald, der geführte Wanderungen dorthin anbietet.

zur Verfügung gestellt von Annika Hampe und Heike Friedrich
Aber nun fragst du dich bestimmt: Wie konnte das passieren? – Schließlich hatte ich doch den Gürtel mit den magischen Kräften!
Eines Tages, als eine große Jagd im Wald zu Gunsten des Landgrafs und seinem Gefolge ausgerichtet wurde, hatte der Forstmann zahlreiche Leute ausgesandt, damit sie mich dingfest machen sollten. Der Landgraf hatte den imposanten Hirsch bereits im Visier als ich ihm zuvorkam und den 12-Ender niederstreckte. Sogleich begannen die Leute des Forstmannes mit der Suche nach mir, aber mein Gürtel half mir, der Meute immer wieder zu entkommen. Der Forstmann war jedoch so wütend, dass er sich die ganze Nacht im Wald verkroch. Als ich am nächsten Morgen zur Quelle ging, um mich zu waschen, legte ich meinen Gürtel ab. Der Forstmann aber sah mit der aufgehenden Sonne einen ungewöhnlichen Lichtstrahl, denn die goldenen Platten meines Gürtels reflektierten das Licht. So schlich er, von mir unbemerkt, auf mich zu und zielte in seiner Wut direkt auf mich. Ein Schuss knallte durch den Wald und ich stürzte kopfüber in die Quelle und riss dabei den Gürtel mit mir. Nie wurde meine Leiche entdeckt. Und von dort an lebte ich weiter in der Legende vom Strufus, so wie es auch im Dorfgemeinschaftshaus von Hombressen geschrieben steht:
Niemandem Herr und niemandem Knecht,
so war auch Strufus Art,
ein hoher Sinn für Freiheit und Recht,
mit hilfreichem Herzen gepaart.
Hier findest du eine weitere Sage über meinen Tod.
„Lange trieb der Strufus im Reinhardswalde sein Unwesen, was zur Folge hatte, dass die Förster und Waldheger einen schweren Dienst hatten. Fast jeden Tag hörten sie irgendwo im Walde einen Schuss aus seiner Büchse; und hatte ihn mancher bereits gesehen, aber vors Gewehr hatte ihn noch keiner bekommen. Immer war er ganz plötzlich verschwunden.
Eines Tages wurde ein neuer Forstgehilfe eingestellt in den Hombresser Forsten. Martin war ein junger Mann, hochgewachsen, stets fröhlich und im ganzen Dorfe ein Liebling der Mädchen und Frauen.
Aber heute machte er ein gar trübes Gesicht, hatte er doch einen seltsamen Traum gehabt: Ein Habicht schlug eine Wildtaube und ließ sich mit ihr am Bache nieder; da traf Martins Geschoss den Raubvogel, eben als der wieder davonfliegen wollte. Aber als Martin an eben die Stelle kam, sah er dort nicht den Habicht, sondern statt seiner einen Menschen liegen und hatte der die Kugel in seinem Herzen.
Dieser Traum war dem Martin nahe gegangen, so dass er ihn sogleich dem alten Waldheger erzählen musste, bei dem er Wohnung gefunden, und lachte dieser ihn aus: „Träume sind Schäume.“
Also ging Martin in den Wald, wie es seines Dienstes war, und die Sonne brannte gar heiß und war die Hitze auch unter den Eichen kaum ertragbar. Da plötzlich erblickte er einen Menschen durch die Gebüsche schleichen, und hatte der ein Gewehr auf der Schulter. ,Ein Wildschütz?‘, dachte er bei sich und ging dem Manne vorsichtig nach. Der strebte den oberen Wiesen an der Lempe zu und plötzlich war er an einem Tannendicht seinen Augen entschwunden. Martin aber eilte dorthin und erblickte den fremden Schützen am drübigen Waldrand, wie er sein Gewehr abnahm und sich zu einer munteren Quelle hinniederbückte, die allgemein der „Tiefenborn“ hieß, darum weil man ihn für unergründlich hielt. Der drüben richtete sich wieder auf, öffnete die Schnalle seines Gürtels und warf ihn neben sich in das Gras.
Als Martin das Blinken des Gürtels sah, wusste er gleich: Der Strufus! Und durchfuhr ihn ein Schreck. Sein Traum fiel ihm ein, doch fasste er fest das Gewehr.
Kaum richtete Strufus sich wieder auf, da rief Martin laut seinen Namen, und befremdete ihn seine eigene Stimme gar sehr. Der Wilderer griff wie der Blitz nach seinem Gewehr, aber kamen nicht mehr zum Schusse. Die Büchse Martins war schneller, und Strufus ließ sein Gewehr fallen, riss seine Arme hoch in die Lüfte und sank dann auf den Rand der Quelle. Und hatte Martin noch nie getötet und grauste es ihn. Mit Zögern trat er herzu und musste sehen, wie der schwere Körper des Strufus langsam hinabglitt über den steinernen Rand des Brunnens. Als Martin die Quelle erreicht hatte, war von dem Wilddieb nichts mehr zu sehen. Nur stiegen in unaufhörlicher Kette Blasen und Blasen hoch. Nun wusste Martin, was sein nächtlicher Traum hatte bedeuten sollen.
So nahm er die Büchse und hob den Gürtel auf, und machte er sich auf den Weg nach dem entfernten Dorfe. Kaum wollte man es glauben, was er berichtete, aber er hatte doch das Gewehr und den Gürtel.
Am Tage darauf gingen der alte und der neue Waldheger mitsammen hinauf zum Tiefenborn. Und das Wasser war so heftig bewegt wie noch gestern. Da wälzten sie ein schwere Platte aus Stein auf den Brunnen, dass künftig weder Tier noch Mensch aus dieser Quelle tränke. Und plötzlich war der Born still, ganz still.
Auf diese Weise also hatte der Wilddieb Strufus das jähe Ende seines wilden Lebens gefunden. Und war er auch zum Schluss plötzlich verschwunden wie schon so oft.
Im Tal der Lempe aber wurde ihm ein schlichtes Steinkreuz gesetzt.“
aus: Die schönsten Sagen ausgewählt und erzählt von Burckhard Garbe. Band 1. Region Kassel Märchenweg. Prolibris Verlag. 2001. S. 127ff.

erstellt von Heike Friedrich
Wenn du möchtest, lasse dich mit meinem Gürtel als Erinnerung an mich und den heutigen Tag fotografieren.
Falls es dir hier in Hombressen gut gefällt und du gerne länger bleiben möchtest, kannst du im Ort übernachten. Die Ferienwohnungen auf dem Soodehof 1 und im Maison Bibc im Dorf sind natürlich viel komfortabler als zu meiner Zeit – da bleibt man gerne auch mal etwas länger und macht einen kleinen Urlaub draus.
Andenken an Hombressen kannst du dir im Wilddiebshüttchen der Wilddiebswerkelei oder im Hofladen der Familie Hampe mitnehmen. Außerdem gibt es einen Comic über mich, der ist in der Tourist-Info in Hofgeismar erhältlich.






Stand: 31.03.2025
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Nun ist der Strufus-Pfad zu Ende. Ich hoffe, du hattest viel Spaß und hast mich, den Hombresser Wilddieb, genauer kennengelernt. Wenn es dir hier gefallen hat, dann empfehle den Strufus-Pfad gerne weiter!
Eine Anliegen hätte ich noch: Nimm deinen Müll bitte mit nach Hause! 😉
Auf Bald!
Dein Strufus
geschrieben von Heike Friedrich und Annika Hampe